Gemeinschaftspraxis
Dr.med. Wolfgang Lensing & Dr.med. Almut Wistokat-Wülfing
Jordanstr. 28
30173 Hannover

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Fax: (0511) 88 98 72


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sowie mit den S-Bahnlinie S1, S2 & S5 Haltestelle "Bhf. Bismarckstr.".

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Unsere Praxis ist rollstuhl- und behindertengerecht eingerichtet.


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News

Alle vier großen Volkskrankheiten sind mit Parodontitis assoziiert

Parodontitis ist eine weit verbreitete komplexe, nicht-übertragbare, chronische, entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates. Sie steht in Zusammenhang mit den vier großen Volkskrankheiten Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronischen, Atemwegserkrankungen und Krebs. Und darüber hinaus mit vielen weiteren Erkrankungen. Diese Verbindungen unterstreichen die Bedeutung der Mundgesundheit für die allgemeine Gesundheit, fasst die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) zusammenfassen.

Die Mehrheit der Erwachsenen ist von Parodontitis betroffen. Rund 14 Mio. Menschen in Deutschland haben sogar eine schwere Parodontalerkrankung. Die chronische Entzündung belastet Körper und Organe. Entzündungsmediatoren tragen zur Entstehung und zum Fortschreiten der folgenden Erkrankungen bei:

Diabetes Diabetes und Parodontitis beeinflussen sich bidirektional, verstärken sich gegenseitig. Die chronische Entzündung des Zahnfleisches kann die Blutzuckerkontrolle beeinträchtigen und somit die Diabetes-Symptome verschlimmern. Studien zeigen, dass eine unbehandelte Parodontitis den HbA1c-Wert, einen wichtigen Indikator für die Blutzuckerkontrolle, negativ beeinflussen kann. Eine Parodontitis begünstigt zudem die Folgeerkrankungen des Diabetes und kann die Sterblichkeit erhöhen. Diabetiker mit schwerer Parodontitis haben ein bis zu 8,5-fach erhöhtes Risiko für Nierenerkrankungen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen Parodontitis kann systemische Entzündungen fördern, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Es wurde nachgewiesen, dass Patienten mit Parodontitis häufiger an Herzinfarkten und Schlaganfällen leiden. Die entzündlichen Prozesse im Mundraum können arteriosklerotische Veränderungen begünstigen und somit die Entstehung bzw. Verschlechterung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern. Eine schwedische Studie zeigte, dass Parodontitispatienten ein um 49 Prozent höheres Risiko hatten, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall in den nächsten sechs Jahren zu erleiden. Je schwerer die Zahnbetterkrankung, desto höher war das Risiko.

Atemwegserkrankungen Die Bakterien, die Parodontitis verursachen, können über die Atemwege in die Lunge gelangen und dort Infektionen auslösen oder bestehende Atemwegserkrankungen verschlimmern. Besonders bei älteren Menschen und Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD kann dies zu schwerwiegenden Komplikationen führen.

Krebs Es gibt Hinweise darauf, dass Parodontitis das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen kann. Insbesondere Mundhöhlen- und Rachenkrebs sind mit schlechter Zahngesundheit assoziiert. Studien deuten darauf hin, dass die durch Parodontitis verursachten Entzündungsmediatoren die Krebsentstehung und -progression begünstigen können. Porphyromonas gingivalis, ein häufiger Erreger der Parodontitis, spielt eine Rolle bei der Krebsentstehung. Er fördert eine anhaltende Entzündungsreaktion, die zur Freisetzung von entzündungsfördernden Zytokinen und freien Radikalen führt. Dies kann DNA-Schäden verursachen und ein schnelles Zellwachstum begünstigen, was das Krebsrisiko erhöht.

Die Verbindung zwischen Parodontitis und diversen Volkskrankheiten macht deutlich, dass einzelne Erkrankungen nicht isoliert betrachtet werden können.

Da Zahnärzte jüngere Patientinnen und Patienten in der Regel häufiger sehen als Allgemeinmediziner, besteht ein großes Potenzial für die Aufklärung und die Früherkennung von lokalen und systemischen Krankheitsrisiken.

Eine umfassende Gesundheitsvorsorge muss auch die Mundgesundheit einschließen, um die Allgemeingesundheit zu fördern und schwerwiegende Erkrankungen zu verhindern bzw. abzuschwächen.

Präventive Maßnahmen wie regelmäßige zahnärztliche Kontrollen, eine gezielte Parodontitistherapie und eine konsequente Mundhygiene sind entscheidend, um das Risiko für viele Erkrankungen zu minimieren. Und dies kann letztendlich dazu beitragen, die Ressourcen des Gesundheitssystems zu schonen.

Stumme Gefahr Bluthochdruck: So schützen Sie Herz und Gefäße

Über 20 Millionen Menschen haben in Deutschland einen hohen Blutdruck, etwa jeder dritte Erwachsene – sehr viele wissen nichts von ihrem Bluthochdruck. Dieser ist tückisch, weil er als stumme Erkrankung in der Regel ohne spürbare Symptome über die Zeit schleichend lebenswichtige Organe schädigt und zerstört. „Jede noch so geringe Erhöhung des Blutdrucks schädigt Gefäße und auf Dauer Organe wie Herz, Gehirn. Nieren oder Augen. Je ausgeprägter die Blutdruckerhöhung ist, desto schwerer die Folgen für die Organe“, warnt der Kardiologe Prof. Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Dabei könnte etwa die Hälfte aller Schlaganfälle und Herzinfarkte durch Vorbeugung, eine frühe Diagnose und Therapie verhindert werden. Darauf weisen Kardiologen und Hochdruckspezialisten im neu überarbeiteten Herzstiftungs-Ratgeber „Bluthochdruck: Herz und Gefäße schützen“ hin, der unter https://herzstiftung.de/bestellung oder per Telefon unter 069 955128-400 angefordert werden kann

Wo beginnt hoher Blutdruck, was sind die Therapieziele? Die frühzeitige therapeutische Einstellung des hohen Blutdrucks ist zwingend notwendig, weil die meisten der von einem unkontrolliert hohen Blutdruck verursachten Schäden nicht reparabel sind. Optimal sind bei Erwachsenen Werte um 120/70 mmHg. Liegt beim Arztbesuch der Blutdruck wiederholt bei oder über 140/90 mmHg, besteht Bluthochdruck – auch wenn nur ein Wert erhöht ist. „Spätestens dann ist eine Behandlung erforderlich, darin sind sich alle europäischen Leitlinien einig“, sagt Prof. Voigtländer. Bei der Selbstmessung zu Hause liegt der Grenzwert bereits bei 135/85 mmHg, wenn im Schnitt an sieben aufeinanderfolgenden Tagen diese Werte im Mittel gemessen werden. Allerdings definieren die aktuellen Empfehlungen der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) von 2024 mit dem sogenannten „erhöhten Blutdruck“ – das sind Blutdruckwerte zwischen 120-139 (systolisch) und 70-89 mmHg (diastolisch) – eine neue Kategorie, um zu unterstreichen, dass ein erhöhtes Risiko für Organschäden nicht erst bei systolischen Werten über 140 mmHg anfängt. Blutdruckwerte von 130-139 mmHg systolisch beziehungsweise 80-89 mmHg diastolisch werden demzufolge schon als behandlungsbedürftig (durch Lebensstiländerung plus meist auch Medikamente) angesehen, wenn zum Beispiel bereits eine Herzerkrankung (Herzinfarkt, Herzmuskelschwäche), ein Schlaganfall oder eine Nierenschwäche vorliegen. Diese Begleiterkrankungen erhöhen das kardiovaskuläre Risiko. Ziel ist es, dass der systolische Blutdruck idealerweise wenigstens zwischen 120 und 129 mmHg liegt. Weitere Infos unter https://herzstiftung.de/bluthochdruck

Blutdruckmessen: die beste Vorsorge Bluthochdruck wird leider weithin unterschätzt. Das liegt insbesondere daran, dass ein dauerhaft erhöhter Blutdruck den Körper an den hohen Druck gewöhnen lässt. Man fühlt sich dennoch gut. Symptome wie Schwindel, Ohrensausen, Kopfschmerzen oder Nasenbluten können, müssen aber nicht auftreten. „Macht sich Bluthochdruck durch Beschwerden bemerkbar, dann sind häufig Gefäße und Organe geschädigt“, so Prof. Voigtländer, Ärztlicher Direktor des Agaplesion Bethanien-Krankenhauses Frankfurt am Main. Umso wichtiger bei der Vorsorge ist das früh- und rechtzeitige Erkennen des Bluthochdrucks durch Messen, damit der Blutdruck medikamentös und mit einem gesunden Lebensstil gut eingestellt werden kann. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt gemäß den aktuellen ESC-Leitlinien eine Blutdruckkontrolle

  • mindestens alle drei Jahre bei Erwachsenen unter 40 Jahren,
  • mindestens einmal pro Jahr ab einem Alter von 40 Jahren. Werden dabei erhöhte Werte festgestellt, es liegen aber keine weiteren Risikofaktoren vor, die eine therapeutische Intervention erfordern, sollte innerhalb des Jahres eine Nachkontrolle erfolgen.
Blutdruck messen: Wo und wie am besten? Es gibt drei verschiedene Arten, den Blutdruck zu bestimmen:
  1. die Blutdruckmessung beim Arzt in der Praxis,
  2. die Selbstmessung zu Hause und
  3. die kontinuierliche 24-Stunden-Messung.
Blutdruckmessungen in der Praxis/Klinik: Gerade hier besteht immer die Gefahr der sogenannten „Weißkittelhypertonie“: Der Patient ist aufgeregt, der Stresspegel steigt und mit ihm die Blutdruckwerte, die dann höher gemessen werden als zu Hause. Deshalb sollte in der Praxis idealerweise eine unbeaufsichtigte Blutdruckmessung erfolgen: Dem Patienten wird eine Blutdruckmanschette angelegt und er sitzt alleine in einem ruhigen Raum. Nach kurzer Wartezeit führt das Gerät automatisch mehrere Messungen durch. Das erste Messergebnis wird verworfen, aus den beiden anderen Ergebnissen wird der Mittelwert errechnet. Die so ermittelten Werte entsprechen dann am ehesten den Werten einer Selbstmessung zu Hause.

Blutdruckmessen zu Hause: Bluthochdruckpatienten sollten ihren Blutdruck regelmäßig morgens vor Einnahme ihrer Blutdrucksenker messen. Es ist auch möglich, eine Messwoche pro Monat einzurichten. Bluthochdruckpatienten messen dabei eine Woche lang morgens und abends den Blutdruck. Der Durchschnittswert aus allen Werten der Woche gibt dann Aufschluss, ob der Blutdruck passt. „Patienten sollten dann ihre Werte notieren, am besten im Blutdruck-Pass, wie ihn die Deutsche Herzstiftung anbietet“, rät Prof. Voigtländer. Auch zertifizierte Apps bieten die Möglichkeit, Messwerte zu dokumentieren. Infos unter https://herzstiftung.de/blutdruck-messen

Fünf Grundregeln für korrektes Blutdruckmessen Für das Messen des Blutdrucks gibt es folgende Grundprinzipien, die eingehalten werden sollten:
  1. Vor der Messung sollten Sie zunächst für 5 Minuten zur Ruhe kommen und zuvor körperliche Aktivitäten vermeiden.
  2. Setzen Sie sich entspannt auf einen Stuhl lehnen Sie sich an die Stuhllehne an und legen Sie den zu messenden Arm auf den Tisch.
  3. Wichtig ist die richtige Position der Blutdruckmanschette: die Manschette muss sich – egal ob am Oberarm oder Handgelenk – immer in Herzhöhe befinden, sonst kommt es zu verfälschten Werten.
  4. Vermeiden Sie Bewegungen, Reden oder Lachen sowie Ablenkungen durch Musik oder Nachrichten während der Messungen.
  5. Zertifizierte Blutdruckmessgeräte sind zu bevorzugen.
Blutdruck senken: Medikamentös, aber flankiert von gesundem Lebensstil Medikamente gehören zu der Basistherapie von Bluthochdruck. Die Einnahme von Blutdrucksenkern (Antihypertensiva) wird (spätestens) ab Blutdruckwerten von 140/90 mmHg empfohlen, insbesondere, wenn mit einer Lebensstil-Optimierung der Blutdruck nicht ausreichend gesenkt werden kann. Erst indem man erhöhte Blutdruckwerte durch einen gesunden Lebensstil, allen voran mit Ausdauerbewegung und Abbau von Übergewicht, und der konsequenten Einnahme der blutdrucksenden Medikamente senkt, beugt man wirksam den Folgeerkrankungen des Bluthochdrucks vor wie Herzschwäche (hypertensive Herzkrankheit oder „Hochdruckherz“), koronare Herzkrankheit (KHK), Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) sowie Herzinfarkt und Schlaganfall. Infos zu Blutdrucksenkern: https://herzstiftung.de/blutdruck-senken-medikamente

Basis eines gesunden Lebensstils ist – neben weiteren Maßnahmen wie gesunde Ernährung, Verzicht auf Rauchen und Alkohol – das Ausdauertraining: etwa flottes Gehen, Radfahren, Joggen oder Schwimmen, am besten fünfmal pro Woche mindestens 30 Minuten lang. „Auch kürzere Abschnitte von zehn bis fünfzehn Minuten wirken bereits blutdrucksenkend. Man kann also auch mit zweimal 15 Minuten pro Tag beginnen“, rät Voigtländer. „Mit Ausdauerbewegung sinkt die Wahrscheinlichkeit, Übergewicht und damit einen der wichtigsten Risikofaktoren für Bluthochdruck und andere Herzkrankheiten zu entwickeln.“ Ergänzend zum Ausdauertraining ist ein mildes Krafttraining zwei- bis dreimal die Woche ratsam, um den Blutdruck zu senken. Wichtig ist, mit niedrigen Gewichten und vielen Wiederholungen (mindestens 15) zu beginnen und ohne Pressatmung zu trainieren: immer mit offenem Mund und im Rhythmus der Hantelbewegung ein- und ausatmen. Weitere Infos zum gesunden Lebensstil bei Bluthochdruck: https://herzstiftung.de/tipps-zu-blutdruck-natuerlich-senken

Acht Therapievorschläge für die Gesundheitsversorgung

Anlässlich des Regierungswechsels stellt die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) acht Vorschläge zur Verbesserung der medizinischen Versorgung und zur effizienteren Nutzung der Ressourcen im Gesundheitswesen vor.

Die neue Regierung steht, auch das Bundesministerium für Gesundheit wurde neu besetzt. Neue Gesundheitsministerin ist Nina Warken (CDU). Die DEGAM gratuliert herzlich zur neuen Aufgabe – und gibt der neu aufgestellten Spitze des Gesundheitsministeriums acht Empfehlungen an die Hand, um die medizinische Versorgung zu verbessern und die begrenzten Ressourcen effizienter zu nutzen.

„Das deutsche Gesundheitswesen ist krank. Wir leisten uns eines der teuersten Systeme, trotzdem ist die Lebenserwartung in Deutschland im internationalen Vergleich niedrig. Besondere Sorge bereitet uns das starke soziale Gefälle, wenn es um das Risiko geht, krank zu werden oder früher zu sterben. Gleichzeitig steigen die Kosten, während die medizinische Versorgung immer stärker unter Druck gerät“, skizziert Prof. Martin Scherer, Präsident der DEGAM, die aktuellen Herausforderungen. „Deshalb haben wir unsere wichtigsten Forderungen als Empfehlungen für die neue Gesundheitsministerin zusammengefasst“.

Vize-Präsidentin Prof. Eva Hummers ergänzt: „Der Druck im System ist inzwischen so hoch, dass allen klar ist, dass es so nicht weitergehen kann. Damit ergibt sich aber auch die Chance auf echte Veränderung. Dieses Momentum müssen wir nutzen. Die neue Regierung hat jetzt die Chance, die Weichen für eine nachhaltige Gesundheitspolitik anders zu stellen.“

Die DEGAM empfiehlt, wissenschaftliche Evidenz stärker als bisher zur Richtschnur gesundheitspolitischer Entscheidungen zu machen. Außerdem fordert die DEGAM, Fehlanreize im System (zum Beispiel lukrative Behandlungen) abzubauen und die bestehende Ungleichverteilung zu reduzieren. Positiv wird bewertet, dass es inzwischen politische Unterstützung für eine verpflichtende Steuerung der Versorgung durch Allgemeinärztinnen und Allgemeinärzte (bzw. Kinderärztinnen und Kinderärzte) gibt, die dafür ausschließlich qualifiziert sind. Für solche Primärversorgungsmodelle liegen gute wissenschaftliche Belege vor.

Nachhaltig wirksame Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht darauf reduziert werden darf, Menschen gesundheitliche Ratschläge zu erteilen. Stattdessen muss die Verhältnisprävention in Deutschland endlich gestärkt werden. Andere Länder zeigen schon seit Jahren, wie z.B. Schutz vor Nikotin und Alkohol, gesunde Ernährung, mehr Bewegung, bessere Wohnbedingungen und faire Bildungschancen umgesetzt werden können. Das ist effektiver und nachhaltiger, als immer mehr Medikamente für präventive Anliegen einzusetzen. Auch die Politik ist aufgerufen, dieser Medikalisierungsspirale bewusster entgegenzutreten.

Zwei weitere große Themenblöcke runden die Empfehlungen ab. Zum einen empfiehlt die DEGAM, die Gesundheitsforschung im ambulanten Sektor mit hausärztlichen Forschungspraxennetzen weiter auszubauen. Zudem müssen der längst beschlossene Masterplan Medizinstudium 2020 mit der Reform der Approbationsordnung endlich umgesetzt und die Finanzierungsprobleme mit den Ländern gelöst werden. Dies ist essentiell, um die Studierenden auf das vorzubereiten, was sie später in der Praxis wirklich brauchen. Weiterzumachen wie bisher, würde eine weitere (und gleichzeitig vermeidbare!) Schwächung der ambulanten Versorgung bedeuten.

Zusammengenommen ergeben sich große Herausforderungen für die künftige Gesundheitspolitik. „Unsere Fachgesellschaft bringt sich gerne in den politischen Dialog ein und steht für Beratung und Unterstützung selbstverständlich zur Verfügung“, so DEGAM-Präsident Martin Scherer abschließend.

Die acht gesundheitspolitischen Empfehlungen finden Sie hier: https://tinyurl.com/4yrfau7s

Mücken- und Zeckenschutzmittel im Test

Tausende Mücken und Zecken attackierten die Probanden im Prüflabor. Ihre Beute fiel allerdings mager aus. Keines der zehn Kombiprodukte im Test fiel durch. Doch nur drei Mittel schützen so wirksam vor fliegenden und krabbelnden Blutsaugern, dass sie gut abschneiden.

Mückenstiche und Zeckenbisse sind nicht nur lästig, sie können auch krank machen. Am besten ist, wenn die Blutsauger gar nicht erst zum Zuge kommen. Kombisprays sollen sowohl den stechenden Insekten als auch den beißenden Spinnentierchen den Appetit verderben. Testleiterin Dr. Dorit Munzke erläutert, wie das funktioniert: „Die Wirkstoffe in den Abwehrmitteln riechen für Mücken und Zecken extrem unangenehm. Sie ergreifen die Flucht, ohne in die Haut einzudringen.“

Wie lange dieser Schutz anhält, gehört zu den wichtigsten Prüfungen im Test. Dafür ließen die Expertenteams insgesamt 3 124 nachtaktive südliche Hausmücken und tagaktive Gelbfiebermücken sowie 2 400 Zecken auf die mit den Kombisprays behandelten Unterarme der Prüfpersonen los. Die Tiere sind speziell im Labor gezüchtet und frei von Krankheitserregern, aber genauso bluthungrig wie ihre wilden Geschwister. Ihnen hielten die tapferen Probanden ihre Unterarme hin, immer wieder, über Stunden.

„Das wirksamste Spray im Test wehrte die Mücken je nach Art 7 bis 7,5 Stunden ab“, erklärt die Testleiterin. „Vier weitere Produkte schützten gut. Als ausreichend bewerteten wir dagegen den Schutz zweier Mittel, die die Insekten nur 2,5 bis 3 Stunden von Stechattacken abhielten.“

In Sachen Zeckenschutz war kein Mittel wirklich schlecht. „Die besten Mittel wirkten über die sechsstündige Prüfdauer und selbst die drei Befriedigenden mit den größten Leistungsschwankungen noch etwa vier Stunden lang“, so Munzke. Guten bis sehr guten Schutz vor beiden Blutsaugern bieten aber nur drei Kombipräparate.

Versagt einmal der chemische Schutzschild, sollen sogenannte Stichheiler juckende Insektenstiche lindern – mittels Wärme, elektrischen Impulsen oder Unterdruck. Die Stiftung Warentest hat 14 Produkte getestet.

Welche neun Stichheiler die Stiftung Warentest eingeschränkt empfehlen kann, sowie alle Testergebnisse und Infos rund um Mücken- und Zeckenschutz erscheinen in der Mai-Ausgabe der Stiftung Warentest und sind online unter www.test.de/mueckenschutz und www.test.de/insektenstichheiler abrufbar.

28.05.2025 DGA | Quelle: Stiftung Warentest



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Airflow-Geräte

Pulver-Strahl-Geräte, mittels derer Verfärbungen an den sichtbaren Zahnflächen entfernt werden können, ohne dass der Zahnschmelz angegriffen wird.